img Dalmatinische Reise  /  Chapter 10 No.10 | 83.33%
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Chapter 10 No.10

Word Count: 3787    |    Released on: 04/12/2017

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eder sich nach der eigenen Not sein Bild von ihm macht. Wie von Smodlaka. Der steht jetzt auch überall in Dalmatien. Wovon man immer mit den Leuten zu reden beginnt, um ihre Sorgen, ihre Hoffnungen, ihre Wünsche zu h?ren, zuletzt wird pl?tzlich sein Name laut. Sie klagen, sie sind bettelarm, niemand will ihnen helfen. Sagt man ihnen, es sei doch in Wien mancher gute Wille für ihre Not bereit, so verschleiern sich die mandelf?rmigen samtenen Augen, argw?hnisch stockt das Gespr?ch, dunkel wird es. Aber pl?tzlich lacht dann einer und sagt: ?Wir werden Wien nicht brauchen, nein, wir haben ja jetzt den Smodlaka!? Und gleich ist es hell. So viel Sonne bringt ihnen der blo?e Name. Oder man spricht von alten Zeiten, unter den Venezianern, unter den Türken, als der Dalmatiner noch mitten im Sturm der Geschichte stand; und die gelben Wangen r?ten sich, die leisen dunklen weichen Stimmen springen auf, bis einer traurig sagt: Es war einmal! Und aller Glanz ist pl?tzlich erloschen, und aller Stolz wieder versunken, sie sitzen still, drau?en wirft die Bora den wei?en Schaum über die Riffe. Sie h?ren es und horchen. Und in das Zischen hinein, w?hrend der Sturm so mit seinen zornigen Schwingen schl?gt, da? das eherne Tor des H

en Inskriptionen, und er einem nun die Stadt des Diokletian erkl?rt, sieht man, da? er sie sieht, vor seinen Augen steht sie da, und er geht in ihr herum. Wenn er aber in der heutigen Stadt Spalato herumgeht, hat er diese Sicherheit nicht, und ich zweifle sehr, da? er sie sieht. Was auch vielleicht ein bi?chen zuviel verlangt ist von einem und demselben Mann: mit eben denselben Augen zu sehen, was vor tausend Jahren war, und zugleich, was heute ist; es geh?rte dazu eine nicht gemeine F?higkeit der Akkommodation. Die letzte Wahl spielte sich nun so ab: Smodlaka war der Kandidat, der Bezirkshauptmann aber erkl?rte, Buli? sei der Kandidat, was Buli?, h?chst erschreckt, eifrig bestritt. Die W?hler erkl?rten nach der Wa

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einer pl?tzlich etwas, ein anderer springt auf, sie fahren sich an, jetzt sind zehn, jetzt schon zwanzig beisammen, im Rudel so dicht beisammen, da? es ein einziger ungeheurer Rumpf mit unz?hligen K?pfen und Armen scheint, sie schreien, sie sto?en, sie dr?ngen und doch bleibt mitten im L?rm die gro?e Ruhe da. Aus dem Gedr?nge ragt ein starker Arm, der einen Tschibuk h?lt, mitten im Gedr?nge. Und wie einen schweren dichten Mantel haben sie noch immer ihre gro?e Ruhe um. Und pl?tzlich ist es aus. Und pl?tzlich ist alles wieder still. Und die wei?en K?pfe lehnen wieder an der Mauer, ausruhend. Ich gehe auf den mit dem Tschibuk los, um ihn nach Smodlaka zu fragen. Ich frage italienisch. Er versteht mich nicht. Ich zeige den Brief, den man mir für Smodlaka gegeben hat. Und ich wiederhole: Smodlaka, Smodlaka! Ein

ic gesehen! Mit wehendem Bart, mit flatternden Geb?rden, mit schnaubender Stimme. So einen kleinen kroatischen Gambetta halt. Und nun sitzt eine Art Roosevelt vor mir, ein Luftmensch, ein Ingenieur, stark b?uerisch im Denken, einer, der keine Worte macht, sondern Hand anlegt, kein Phantast, ein Rechner, einer, der sich nicht an Phrasen, sondern an das Bedürfnis h?lt, einer, der auf kein Programm, sondern auf die Not h?rt, ein Wegmacher, der vor dem eigenen Hause beginnt, einer, der ausholzen und Luft haben und Licht machen will. Und ich reibe mir die Augen und frage pl?tzlich: Ja, bin ich denn in Schweden? Da sieht er auf und lacht. Es ist das kurze helle Lachen eines t?tigen Germanen. Und dann sagt er: ?Der Vergleich w?re gar nicht übel. Wir sind mehr Schweden, als man wei?. Wir sind Bauern. Spalato ist eine von Bauern bewohnte Stadt. Und ganz Dalmatien ist b?uerisch. Aber die Kraft dieser Bauern liegt gebunden. Und wenn Sie mich schon um mein ?Programm? fragen: diese gebundene Kraft wollen wir entbinden, damit der Bauer werde, was er sein kann. Das ist unser Hochverrat. Wir haben neunzig Prozent Analphabeten, und wenn wir Schulen verlangen, nennt man es Hochverrat. Wenn wir Wanderlehrer zu den Bauern schicken, weil diese gern lesen und sch

eltsam wehmütigen Zauber es für mich hat. ??sthetisch,? sage ich, ?bin ich in den dumpfen Geh

Sie nicht, da? wir die Regierung haben, das ist unser gro?

t. Ein paar Schritte und man ist aus dem zw

en, der schon drüben ist. Ein dalmatinischer Abbé Constantin mit einem Zug ins Heroische der gro?en Tr?umer. Ein freundlicher alter Herr, den die Gicht plagt, aber wenn er dann von

heute nicht glauben. Was denken Sie? Das err?t niemand! Was denken Sie, was geschah? Ich h?tte einen Orden verdient, aber ich bekam eine Nase. Eine Nase! Und er reibt sich seine, als ob es jene w?re. Statt mir zu danken, da? ich das einzige Mittel fand, den Palast zu schützen! Aber im Finanzministerium meinte man, da? es Geld kosten k?nnte. Und davon wollen sie nichts wissen in Wien. Wenn ich nach Wien komme, hei?t's immer: Sehr sch?n, sehr gut, aber wir haben kein Geld! Und wieder springt der alte Herr auf, nimmt mich

t bekam! Die ?Nase? war ja sicherlich rechtm??ig fundiert. Denn es kommt in einem Rechtsstaat nicht darauf an, Recht zu haben, sondern die rechte Form zu finden. Einen aber, der das Rechte will, auf den rechten Weg zu bringen, ist nicht Sache des Referenten. Auch mu? es denen in Wien unbegreifli

eiten k?nnen, dann erst ist es m?glich, junge Gelehrte herzuziehen, die ihm helfen, dann wird man die Wunder von Salona sehen, dann werden die Fremden kommen! Ein Architekt hat ihm den Plan dieses Museums entworfen. Damit ist er dann wieder einmal nach Wien gereist und hat die in Wien so bedr?ngt, da? sie schlie?lich, um ihn nur wieder los zu werden, sich nicht anders zu helfen wu?ten, als durch die Zusage, die Baukosten zu bewilligen, unter der Bedingung jedoch, da? die Stadt Spalato dafür aus Eigenem den Bauplatz beizustellen h?tte. Sie dachten wohl, er k?nnte dies von der Gemeinde niemals erreichen und sie stünden dann noch als die verkannten Wohlt?ter da, ohne Kosten, und h?tten Ruhe. Und wirklich wollte die Geme

en Augen, kommen langsam zurück, und indem er sich wieder zu mir setzt, sagt er: So sprach ich ins Gewissen der versammelten

is

t der Arbeitslohn um etwa vierzig Prozent gestiegen ist. Wenn nun also, nachdem die Gemeinde den Grund gegeben hat, die Regierung, wie sie versprochen hat, schlie?lich doch einmal das Geld geben wird, das der Architekt damals gefordert hat, so wird man nun erst wieder nicht bauen k?nnen, denn das Geld reicht jetzt nicht mehr, und mehr als sie versprochen

aus dem Hafen, die Lichter der frohen Stadt erblassen. Und in mir ist eine wunder

n wir dieses kr?ftige Volk voll Zukunft nicht für

t. Das sch?nste Land mit den treuesten Menschen tr?g

wollen nicht. Aber wir müssen. Wenn es um das Leben geht, h?rt der Mensch auf, dumm zu sein. Wir müssen auf den Balkan. Wir k?nnen aber nicht auf den Balkan, wenn wir unserer Südslawen nicht sicher sind. Bosnien und die Herzegowina zu nehmen kann nur den Sinn haben, da? ?sterreich seine Zukunft auf dem Balkan sucht. Dazu braucht es das Vertrauen der Slawen auf dem Balkan. Diese mu? es sich zu Freunden machen. Kann es sich diese zu Freunden machen, wenn es der Feind

iff. Mich schl?fert, es kreiselt durch das Hirn und ich denke noch, da? ja sicher, bis ich wieder, vielleicht im Herbst, nach Dalmatien komme, diese Verwaltung schon we

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