img Dalmatinische Reise  /  Chapter 1 No.1 | 8.33%
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Dalmatinische Reise

Dalmatinische Reise

Author: Hermann Bahr
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Chapter 1 No.1

Word Count: 1345    |    Released on: 04/12/2017

m diese Zeit. Wenn der Februar

Nur einen Moment lang. Aber diesen war es in mir da. Und mitten im neblichten Dampf und stachligen Schnee wei? ich jetzt pl?tzlich wieder, da? irgendwo das blaue Meer ist. Und w?hrend ich dann, von der Station den weich verschneiten Berg hinauf, schnaufend meine Rodel schleppe, sagt alles in mir: Blau, blau, blau! Das ist mir wie ein magisches Wort, das alle Sehnsucht stillen kann. Und abends dann, im winterlichen Behagen frottierter Fü?e in frischen Strümpfen, wenn im Kamin die gro?en Scheite krachen und ihre roten Zungen zeigen, verfolgt es mich. Immer mit denselben beiden

h?tte drunten im Garten das Glück gerufen, das Glück selbst mit seiner wilden Stimme, wie mit Peitschenknall, wenn das bange St?hnen in den nackten ?sten ist, wenn die Wolken, wie tolles Vieh, in Angst und

Zittern der kahlen ?ste merkt, da

n Schlaf. Da sa? ich und sah dem Nebel zu. Mein Kopf sah zu, mein Kopf lebte noch; sonst war ich abgestorben. Einmal las ich damals, Konrad Ferdinand Meyer habe von seiner Mutter gesagt, sie sei ?heiteren Geistes, traurigen Herzens? gewesen. Dies traf mich so, da? es mir geblieben ist. Es war wie von mir gesagt. Traurig hatte ich das Herz, den heiteren Geist focht es nicht an. Ich las den ganzen Tag. U

r nicht gewu?t, sondern eben jetzt erst entdeckt. Und ich dachte mir, da? kein Mensch sterben kann, so lange er noch mit seinen Augen sieht, wie sch?n die Welt ist; er darf nur die Augen nicht sinken lassen. Da h?rte mein Herz auf, so traurig zu sein. Am anderen Morgen mu?te ich früh heraus. Noch war die Nacht übrig, als ich zum Schiff ging. In Geheimnissen standen die B?ume des Stadtgartens, die Umrisse der alten H?user. Nun ha

hin. Zwei Wochen sp?ter bin ich nach Athen gefahren. Auf der Akropolis sa? ich, vor dem kleinen Temp

t es mich und verlangt hinab, an das blaue Meer, zur Sonne. Immer u

schlossen, nicht zu sterben: anders kann ich es nicht sagen. Die ?rzte nannten es ein Wunder. Ich habe seitdem ein fast unversch?mtes Vertrauen zur inneren Heilkraft. Es kommt in der Not nur darauf an, sie zu finden. Sie scheint sich dann zu verkriechen; fast hat man das G

o viel Kraft wird mir. Das zieht mich jedes Jahr nun wieder ins Sonnenland, nach Dalma

fast keine Fremden hin, und die paar Fremden, die kommen, verstehen die Sprache nicht und verkehren mit den Leuten nicht. In anderen Provinzen glaubt ?sterreich zuweil

auch eine Wallfahrt zum alten ?sterreich. Die Bora bl?st mir meine Kraft wieder

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