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Chapter 5 No.5

Word Count: 4124    |    Released on: 06/12/2017

e Ehre nur der Verknüpfung meines Namens mit dem Thema der Psychoanalyse verdanke, und beabsichtige daher, Ihnen von Psychoanalyse zu sprechen. Ich will es versuc

r Ablegung meiner letzten Prüfungen besch?ftigt, als ein anderer Wiener Arzt, Dr. Josef Breuer,[1] dieses Verfahren zuerst an einem hysterisch erkrankten M?dchen anwendete (1880-1882). Mit dieser K

der k. Akademie der Wissenschaften, bekannt durch Arbeiten

ch sind von Dr. A. A. Brill in New York ins Englische übertragen worden (Selected papers on Hysteria an

angeh?rt. Besorgen Sie nun nicht, da? es besonderer ?rztlicher Vorbildung bedarf, um meinen Mitteilungen zu folgen. Wir werden allerd

ndlichkeit derselben, zeitweise dieselbe Affektion an den Gliedern der linken K?rperseite, St?rungen der Augenbewegungen und mannigfache Beeintr?chtigungen des Sehverm?gens, Schwierigkeiten der Kopfhaltung, eine intensive Tussis nervosa, Ekel vor Nahrungsaufnahme und einmal durch mehrere Wochen eine Unf?higkeit zu trinke

hung normal erweisen, das aber heftige gemütliche Erschütterungen erfahren hat, und wenn die einzelnen Symptome in gewissen feineren Charakteren von der Erwartung abweichen, dann nehmen die ?rzte einen solchen Fall nicht zu schwer. Sie behaupten, da? dann nicht ein organisches Leiden des Gehirns vorliegt, sondern jener r?tselhafte, seit den Zeiten der griechischen Medizin Hysterie benannte Zustand, der eine ganze Anzahl von Bildern ernster Erkrankung vorzut?uschen verm?ge. Sie halten dann das Leben für nicht bedroht und eine selbst vollkommene Herstellung der Gesundheit für wahrscheinlich. Die Unterscheidung ein

rch wesentlich gesteigert wird, da? die Diagnose der Hysterie an die Stelle des Urteils auf ernste organische Hirnaffektion tritt. Gegen die schweren Erkrankungen des Gehirns ist die ?rztliche Kunst in den

ch mich und meine H?rer zurück in die Zeit vor 1880. Wenn es seither anders geworden ist,

n gelernt hat, was dem Laien verschlossen ist, hat sich von den Krankheitsursachen und Krankheitsver?nderungen, z. B. im Gehirn eines an Apoplexie oder Neubildung Leidenden Vorstellungen bilden k?nnen, die bis zu einem gewissen Grade zutreffend sein müssen, da sie ihm das Verst?ndnis der Einzelheiten des Krankheitsbildes gestatten. Vor den Details der hysterischen Ph?nomene l??t ihn aber all sein Wissen, seine anatomisch-physiologische und pathologische Vorbildung im Stiche. Er kann die Hysterie

helfen verstand. Wahrscheinlich erleichterte sie es ihm auch durch die vorzüglichen Geistes- und Charaktereigenschaften, für die er in der vo

n Sch?pfungen, die sie w?hrend der Absenzen beherrscht und sich in jenen vereinzelt ge?u?erten Worten verraten hatten. Es waren tieftraurige, oft poetisch sch?ne Phantasien, Tagtr?ume würden wir sagen, die gew?hnlich die Situation eines M?dchens am Krankenbett seines Vaters zum Ausgangspunkt nahmen. Hatte sie eine Anzahl solcher Phantasien erz?hlt, so war sie wie befreit und ins normale seelische Leben zurückgeführt. Das Wohlbefinden, das durch mehrere Stunden anhielt, wich dann am n?chsten Tage einer neuerlichen Ab

litten; denn, ohne einen Grund angeben zu k?nnen, war ihr pl?tzlich unm?glich geworden, zu trinken. Sie nahm das ersehnte Glas Wasser in die Hand, aber sowie es die Lippen berührte, stie? sie es weg wie ein Hydrophobischer. Dabei war sie offenbar für diese paar Sekunden in einer Absenz. Sie lebte nur von Obst, Melonen u. dgl., um den qualvollen Durst zu mildem. Als das etwa sechs Wochen gedauert hatte, r?sonierte sie einmal in der Hypnose über ihre englische Gesellschafterin, die si

er Hysterie, 2

nese der anderen und ernsteren Leidenssymptome nach. Es war wirklich so; fast alle Symptome waren so entstanden als Reste, als Niederschl?ge, wenn Sie wollen, von affektvollen Erlebnissen, die wir darum sp?ter ?psychische Traumen? genannt haben, und ihre Besonderheit kl?rte sich durch die Beziehung zu der sie verursachenden traumatischen Szene auf. Sie waren, wie das Kunstwort lautet, durch die Szenen, deren Ged?chtnisreste sie darstellten, determiniert, brauchten nicht mehr als willkürliche oder r?tselhafte Leistungen der Neurose besch

da sie sich an der Pflege des erkrankten Vaters beteiligte. ?Einmal wachte sie nachts in gro?er Angst um den hochfiebernden Kranken und in Spannung, weil von Wien ein Chirurg zur Operation erwartet wurde. Die Mutter hatte sich für einige Zeit entfernt, und Anna sa? am Krankenbette, den rechten Arm über die Stuhllehne gelegt. Sie geriet in einen Zustand von Wachtr?umen und sah, wie von der Wand her eine schwarze Schlange sich dem Kranken n?herte, um ihn zu bei?en. (Es ist sehr wahrscheinlich, da? auf der Wiese hinter dem Hause wirklich einige Schlangen vorkamen, über die das M?dchen schon früher erschrocken war, und die nun das Material der Halluzination abgaben.) Sie wollte das Tier abwehren, war aber wie gel?hmt; der rechte Arm, über die Stuhllehne h?

er Hysterie, 2

. c.

Anla? hervorbrachte. Es hatte seinen Ursprung in zwei Erlebnissen, denen gemeinsam war, da? sie sich vornahm, jetzt ja keinen L?rm zu machen, und bei denen wie durch eine Art von Gegenwillen gerade dieses Ger?usch die Stille durchbrach; das eine Mal, als sie ihr krankes Kind endlich mühselig eingeschl?fert hatte und sich sagte, sie müsse jetzt g

2. Aufl.,

e Abhandlungen über Hysterie, liegt gegenw?rtig in einer englis

seiner geliebten K?nigin Eleanor nach Westminster überführen lie?, errichtete gotische Kreuze an jeder der Stationen, wo der Sarg niedergestellt wurde, und Charing Cross ist das letzte der Denkm?ler, welche die Erinnerung an diesen Trauerzug erhalten sollten.[9] An einer anderen Stelle der Stadt, nicht weit von London Bridge, erblicken Sie eine modernere hochragende S?ule, die kurzweg ?The Monument? genannt wird. Sie soll zur Erinnerung an das gro?e Feuer mahnen, welches im Jahre 1666 dort in der N?he ausbrach und einen gro?en Teil der Stadt zerst?rte. Diese Monumente sind also Erinnerungssymbole wie die hysterischen Symptome, soweit scheint die Vergleichung berechtigt. Aber was würden Sie zu einem Londoner sagen, der heute noch vor dem Denkmal des Leichenzuges der K?nigin Eleanor in Wehmut steh

als. Der Name Charing selbst soll, wie mir Dr. E. Jones

Trauer, und eine Fixierung an das Andenken des Verstorbenen ist so kurze Zeit nach dem Ableben desselben gewi? nichts Pathologisches, entspricht vielmehr einem normalen Gefühlsvorgang. Ich gestehe Ihnen dieses zu; die Fixierung an die Traumen ist bei der Patientin Breuers nichts Auff?lliges. Aber in anderen F?llen, wie in dem von mir behandelten T

ffekt mit besonderer Heftigkeit, als ob er sich solange aufgespart h?tte, auf. Ja, das Symptom, welches von dieser Szene erübrigt war, gewann seine h?chste Intensit?t, w?hrend man sich seiner Verursachung n?herte, um nach der v?lligen Erledigung derselben zu verschwinden. Anderseits konnte man die Erfahrung machen, da? das Erinnern der Szene beim Arzte wirkungslos blieb, wenn es aus irgend einem Grunde einmal ohne Affektentwicklung ablief. Die Schicksale dieser Affekte, die man sich als verschiebbare Gr??en vorstellen konnte, waren also das Ma?gebende für die Erkrankung wie für die Wiederherstellung. Man sah sich zur Annahme gedr?ngt, da? die Erkrankung darum zu stande kam, weil den in den pathogenen Situationen entwickelten Affekten ein normaler Ausweg versperrt war, und da? das Wesen der Erkrankung darin bestand, da? nun diese ?eingeklemmten? Affekte einer abnormen Verwendung unterlagen. Zum Teil

ten sollte, wenn nicht die Erfahrungen und Experimente des Hypnotismus den Weg dazu gewiesen h?tten. Durch das Studium der hypnotischen Ph?nomene hat man sich an die anfangs befremdliche Auffassung gew?hnt, da? in einem und demselben Individuum mehrere seelische Gruppierungen m?glich sind, die ziemlich unabh?ngig von einander bleiben k?nnen, von einander ?nichts wissen?, und die das Bewu?tsein alternierend an sich rei?en. F?lle solcher Art, die man als ?Double conscience? bezeichnet, kommen gelegentlich auch spontan zur Beobachtung. Wenn bei solcher Spaltung der Pers?nlichkeit das Bewu?tsein konstant an den einen der beiden Zust?nde gebunden bleibt, so hei?t man diesen den bewu?ten Seelenzustand, den von ihm abgetrennten den unbewu?ten. In den bekannten Ph?nomenen der sogenannten posthypnotischen Suggestion, wobei ein in der Hypnose gegebener Auftrag sich sp?ter im Normalzustand gebieterisch durchsetzt, hat man ein vorzügliches

berflüssig erwiesen und ist von der heutigen Psychoanalyse fallen gelassen worden. Sie werden sp?ter wenigstens andeutungsweise h?ren, welche Einflüsse und Vorg?nge hinter der von Breuer aufgestellten Schranke der hypnoiden Zust?nde zu entdecken waren. Sie werden auch mit Recht den Eindruck empfangen haben, da? die Breuersche Forschung Ihnen nur eine sehr unvollst?ndige Theorie und unbefriedigende Auf

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