Bevor irgendjemand reagieren konnte, sprang Rory Casper in den Swimmingpool, um die zappelnde Babette an Land zu ziehen.
In diesem Moment eilten die Sicherheitsleute ins Wasser, um die zweite Ertrinkende, Becky Casper, zu retten.
Als Becky in klatschnassen Kleidern ins Haus zurückkehrte, zuckten die vorbeigehenden Bediensteten nicht mit der Wimper.
Dass sie fast ertrunken wäre, interessierte niemanden, und niemand kümmerte sich überhaupt um sie.
Nachdem sie über drei Jahre bei dieser Familie gelebt hatte, wurde Becky klar, dass ihre Stellung möglicherweise der des Hundes, den Rorys Schwester aufgezogen hatte, unterlegen war.
Da Babette ein so schwerer Unfall passiert war, eilte die Familie Casper mit ihr ins Krankenhaus.
Becky zog sich in ihr Zimmer zurück, duschte und zog sich dann frische Kleidung an. Mit Unwohlsein sank sie ins Bett. Gerade als sie eingeschlafen war, wurde sie von Rory aus dem Bett gezerrt.
Als Becky Rory sah, wurden ihre Augen rot. „Du bist schon zurück? Wie geht es Babette? Hör mir zu, Rory. Ich schwöre, ich habe sie nicht in den Swimmingpool gestoßen."
Rory grinste kalt und höhnisch. „Hebe dir die Ausreden für Opa auf."
Becky kam plötzlich zur Besinnung. „Was meinst du, Rory?"
Ohne sie zu erwähnen, sagte er knapp: „Opa hat Fragen an dich."
Rory wollte seine Worte nicht an Becky verschwenden. Kurz nachdem Babette ins Krankenhaus eingeliefert worden war, war ihr Kind verschwunden.
Dieses Kind sollte das einzige Fleisch und Blut sein, das von Rorys ältestem Bruder übrig geblieben war. Wegen Becky haben sie das Kind für immer verloren.
Natürlich war Elmore wütend. Sobald er aus dem Krankenhaus zurückkam, befahl er Rory, Becky zu ihm zu bringen.
Becky erstarrte. Rorys Worte ließen ihr einen Schauer über den Rücken laufen.
Sie war so lange mit Rory verheiratet gewesen. Natürlich wusste sie, wie Elmore Menschen bestrafen würde, die schwerwiegende Fehler begangen hatten.
Sie würden schwer geschlagen werden.
Dass man ihre Erklärungen ignorieren würde, wäre ihr nie in den Sinn gekommen. Sie gaben ihr nicht einmal die Chance, es zu erklären und glaubten einfach, was Babette sagte.
Als Becky den Mann, der sie wegzog, von der Seite betrachtete, musste sie unweigerlich denken, dass er zweifellos gutaussehend war. Aber dieser Mann war, seit sie ihn geheiratet hatte, nie sanft oder nett zu ihr gewesen.
Ihr hohes Fieber war unerträglich, aber niemand kümmerte sich darum.
Nachdem Babette ihr Kind verloren hatte, wusste Becky, dass jeder in der Familie, einschließlich ihres Mannes, sie bei lebendigem Leib häuten wollte.
Becky schürzte spöttisch die Lippen. „Ich kann alleine gehen."
Rory warf ihr einen Blick zu. In seinen tiefliegenden Augen lag Ekel und Wut, ohne eine Spur von Mitleid oder Sympathie.
„Beeil dich", sagte er ausdruckslos.
Ohne eine Antwort abzuwarten, drehte er sich um und eilte ins Wohnzimmer.
Als Becky mit ansehen musste, wie er sie verließ, hatte sie plötzlich das Gefühl, ihr Leben sei in den letzten drei Jahren nichts weiter als ein Witz gewesen.
Das Wohnzimmer war hell erleuchtet. Sie wusste, dass die Caspers drinnen auf sie warteten.
"Knien!"
Sobald Becky hereinkam, warf Elmore eine Teetasse nach ihr.
Becky stand ruhig und gelassen da. "Warum?"
Sie hatte nichts Unrechtes getan. Warum sollte sie auf die Knie gehen?
Ihre Sturheit machte Elmore nur noch wütender. „Rory, das ist die Person, die du geheiratet hast!"
Gerade als Becky den Mund öffnete, um sich zu erklären, hob Rory plötzlich seine Hand und drückte sie fest auf ihre Schulter. "Knien."
Unter seiner starken Hand wurde Becky gezwungen, niederzuknien. „Entweder du kniest nieder oder wir lassen uns scheiden."