Sein unregelmäßiger Atem kondensierte in der kalten Luft. Ein bedrückendes Gefühl drückte seine Brust.
*Warum war Hayley so spät in einem Privatzimmer? Warum schien sie so verängstigt zu sein?*
Diese Fragen stellte sich Ana immer wieder, während sie ihr Tempo beschleunigte.
Als sie am Gate 808 ankam, setzte ihr Herz einen Schlag aus.
Die genaue Nummer, die Hayley ihm geschickt hatte.
Ein ungutes Gefühl schnitt wie eine eisige Klinge durch seine Haut.
Sie holte tief Luft ... dann drückte sie auf den Griff.
Der Raum war in Dunkelheit gehüllt.
Der Geruch von holzigem Parfüm hing in der Luft.
- „Hayley?", flüsterte sie mit erstickter Stimme. „Du bist hier?" »
Bevor sie Zeit hat, nach dem Schalter zu suchen, erscheint im Dunkeln eine Hand, die sich wie ein Schraubstock um ihr Handgelenk schließt. Die Tür schlug hinter ihr zu und schloss sie mit einem scharfen Geräusch ein, das im geschlossenen Raum widerhallte.
- „ Wer bist du?! Lass mich gehen! »
Eine tiefe Stimme, fast ein Flüstern, flüsterte an seinem Ohr:
- "Beruhige dich. "
Diese Nähe lähmte sie.
Sie wurde zurückgezogen und auf ein Sofa geworfen. Der Körper des Fremden schloss sich schwer und kraftvoll um ihn. Seine Hände zitterten. Seine Kehle schnürte sich zu. Sie versuchte sich zu wehren, zu schreien, aber es kam nichts heraus.
Seine Gedanken verschwammen und wurden von purem Terror ersetzt, der alles beherrschte.
Dann verschwand plötzlich das Gewicht.
Die Stille breitete sich erneut aus, brutal, fast unwirklich.
Für einen Moment stand Ana still und konnte es nicht verstehen.
Als sie endlich aufstand, zitterten ihre Beine, ihr Atem war nur noch unregelmäßiges Keuchen. Seine Kleidung war zerknittert, seine Haut war trotz der drückenden Hitze im Raum kalt.
Sie ging in den beleuchteten Flur und das Licht traf sie mit voller Wucht. Sie holte tief Luft und versuchte, wieder in der Realität Fuß zu fassen.
Sein erster Instinkt war, sein Telefon herauszuholen.
Rufen Sie Hayley an.
Finde sie.
Verstehe, was gerade passiert ist.
Aber seine Geste erstarrte.
In der Nähe des Seitenausgangs des Clubs unterhielt sich eine kleine Gruppe im Scheinwerferlicht des Parkplatzes und lachte.
Und unter ihnen...
Hayley.
Strahlend.
Heiter.
Als hätte sie noch nie am Telefon geweint.
Neben ihm lachte Erica, Anas Halbschwester, mit ungesunder Zufriedenheit.
Anastasias Welt zerbrach.
- „Hayley!", schrie sie mit gebrochener Stimme.
Die beiden jungen Frauen drehten sich um.
Hayley zog eine Augenbraue hoch und ein amüsiertes Lächeln spielte um ihre Lippenwinkel.
Erica sah ihn mit so offensichtlicher Verachtung an, dass es ihr übel wurde.
- „Warum...warum hast du mich angelogen?", flüsterte Ana.
Hayley näherte sich langsam, ihre kalten Augen leuchteten vor vermeintlicher Grausamkeit.
- „Weil man in alle Fallen tappt. Immer."
Erica brach in Gelächter aus.
- „ SO ? Wie war dein kleiner Moment mit dem Kerl aus dem Club? »
Ana spürte, wie ihr die Kehle zuschnürte.
- „Du... du hast das zum Spaß gemacht?"
Hayley sah ihm in die Augen.
- „Ich hatte es satt, dich wie eine Prinzessin benehmen zu sehen. Ich habe von dem Tag geträumt, an dem ich dich brechen könnte. »
Erica fügte fleischfressend hinzu:
- „Und morgen, mit dem, was ich in der Hand habe, wird Papa denken, du hättest dich verkauft. Du wirst aus dem Club geworfen ... und aus dem Haus."
Die Worte trafen Ana wie ein heftiger Schlag in die Brust.
Sie machten auf dem Absatz kehrt, stiegen in den Luxuswagen und verließen lachend den Parkplatz, während ihre Scheinwerfer durch die Nacht rasten.
Anastasia blieb allein.
Allein mit dem Geräusch des abklingenden Motors.
Allein mit dem Brennen der Demütigung, der Angst, des Verrats.
Sie blickte langsam zum dunklen Himmel auf.
Es entsteht ein Satz, still, aber definitiv:
„Ich werde hier nie wieder einen Fuß setzen."