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Wenn Liebe die Bedingungen herausfordert

Wenn Liebe die Bedingungen herausfordert

5.0
65 Kapitel
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Um die medizinischen Kosten ihres Vaters zu decken, trat Helena für ihre Halbschwester ein und heiratete den notorisch tauben Erben der Stadt. An ihrer Hochzeitsnacht, als sie sich entblößte, wies er ihre Hoffnung mit den Worten zurück: „Das ist rein geschäftlich.“ Unter dem Druck seiner unberechenbaren Launen lernte sie, jeden Moment zu fürchten. Als jeder auf ihren Untergang wettete, wurde er ihr fiercester Beschützer. Aber als ihr Vertrag auslief und sie ihre Sachen packte, schimmerten Tränen in seinen Augen. „Bitte... verlasse mich nicht.“

Inhalt

Kapitel 1 Herr Wilson, Ich Brauche Das Geld

„Wirst du dich selbst ausziehen, oder soll ich das für dich übernehmen?“ Die Verachtung in seiner Stimme ließ Helena Ellis augenblicklich erstarren.

Sie fror ein, während sich der Reißverschluss ihres Kleides langsam öffnete und die kühle Luft über ihre Haut strich. Panisch klammerte sie sich an den Stoff und wirbelte herum, ihr Blick traf auf seine durchdringenden Augen.

„Dieses Kleid war nie für dich bestimmt. Emily hätte es tragen sollen.“ Seine Worte trafen sie hart, unnachgiebig wie ein Schlag.

Der Mann vor ihr war Alden Wilson, Erbe des führenden Wirtschaftsimperiums von Cheson. Er hätte nie ihr Ehemann sein sollen – sondern Emilys, ihrer Halbschwester. Als Emily jedoch kurz vor der Hochzeit spurlos verschwand, blieb nur noch Helena übrig, die ihren Platz einnehmen konnte.

Alles hatte damit begonnen, dass Gemma Simpson, ihre entfremdete Mutter, nach Jahren plötzlich vor ihrer Tür stand. Ohne ein Wort der Begrüßung forderte Gemma sie auf, Alden an Emilys Stelle zu heiraten.

Gemma ergriff ihre Hände und flehte: „Helena, wie willst du die Kosten für das Pflegeheim deines Vaters stemmen? Die Rechnungen werden nur weiter steigen. Hilf Emily dieses eine Mal, und die Familie Simpson übernimmt alles.“

Helena zögerte nicht, sie lehnte sofort ab.

Doch am nächsten Tag war ihr Vater verschwunden. Ohne Vorwarnung hatte die Familie Simpson ihn einfach mitgenommen. Ihr Vater, dessen Demenz sich rapide verschlechterte, wurde plötzlich zur Verhandlungsmasse. So fand sich Helena schließlich in diesem Hochzeitskleid wieder und war gezwungen, Gelübde abzulegen, die nicht für sie bestimmt waren.

Es blieb ihr keine andere Wahl. Sie tat, was sie tun musste. Ihr Vater war der einzige Mensch, der ihr stets zur Seite gestanden hatte. Sie konnte ihn jetzt nicht im Stich lassen.

Sie schluckte die schmerzhaften Erinnerungen hinunter, senkte den Blick und sprach leise zu Alden, der vor ihr stand. „Herr Wilson, diese arrangierte Ehe ist nur eine geschäftliche Formalität. Ob ich es bin oder jemand anderes – das spielt keine Rolle.“

„Sieh mich an, wenn du mit mir sprichst“, erwiderte er kalt und schneidend. Mit fester Hand hob Alden ihr Kinn an und zwang sie, ihm in die Augen zu sehen.

Erst jetzt bemerkte sie etwas hinter seinem Ohr. Ein kleines, schlankes Gerät. Unauffällig.

Ein Cochlea-Implantat.

Alden war hörgeschädigt. War das der Grund, weshalb Emily vor der Hochzeit geflohen war?

„Jetzt, da du weißt, warum deine Schwester weggelaufen ist, willst du mich trotzdem heiraten?“ Ein zynisches Lächeln zuckte über Aldens Lippen.

Er war gerade erst aus dem Ausland zurückgekehrt, weshalb die meisten noch nichts von dem Hörverlust wussten, den er vor zwanzig Jahren erlitten hatte.

„Ich werde dich heiraten“, sagte Helena ruhig, obwohl in ihren Augen ein kurzer Zweifel aufblitzte.

„Und warum?“, fragte Alden mit tiefer und fester Stimme. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich und verfinsterte sich, als die spielerische Maske verschwand.

Helena holte tief Luft, ihre Haltung wurde kontrolliert und sachlich – wie die einer Nachrichtensprecherin. „Meine Eltern sagten, die Ehe würde nur bis zum Abschluss des Entwicklungsprojekts dauern. Ich wurde vom Familie Wilson finanziell entschädigt – das Geld gehört dann allein mir. Herr Wilson, ich brauche das Geld.“

Die Familie Wilson würde aus dieser Verbindung weitaus mehr als nur Geld gewinnen. Für Helena ging es nicht um Macht oder Gier. Sie verlangte nur das, was ihr zugesichert worden war.

Mit diesem Geld konnte sie ihrem Vater die Pflege sichern, die er brauchte.

Ein leises, dunkles Lachen entfuhr Alden. „Du weißt ziemlich genau, was du willst.“

Viele Frauen hatten versucht, sich wegen seines Reichtums an ihn heranzumachen, aber keine war dabei so direkt gewesen wie Helena.

„Wenn das hier also ein Geschäft ist“, fuhr er kühl fort, „dann habe ich auch jedes Recht, die Ware zu prüfen, für die ich bezahle.“

Helenas Körper versteifte sich. Ihr Gesicht wurde blass, der Atem stockte, und ihre Arme sanken kraftlos an ihre Seiten.

Wollte er etwa... mit ihr schlafen – gleich in der Hochzeitsnacht?

Ein Schwall der Reue durchfuhr sie. Nicht einmal mit ihrem Ex-Freund, mit dem sie vier Jahre zusammen gewesen war, hatte sie je geküsst. Wie sollte sie sich einem Mann hingeben, den sie kaum kannte?

Die Luft im Raum wurde drückend schwer. Ihr Blick verschwamm, und ihre Knie gaben nach – sie drohte zu fallen.

Doch bevor sie den Boden berührte, fingen zwei kräftige Arme sie auf und zogen sie in eine Umarmung.

Aldens unerwartete Wärme überraschte sie, und allmählich ließ der Druck in ihrer Brust nach.

Solange sie denken konnte, hatte sie mit dieser Reaktion gelebt – jeder körperliche Kontakt raubte ihr den Atem.

Und doch war da etwas in Aldens Nähe, das sie beruhigte.

Seine Brust war fest und warm an ihrer Wange, und sie hörte seinen gleichmäßigen und lauten Herzschlag.

Seine Finger glitten sanft über ihre Haut – so sanft, dass es sie verwirrte. Gerade als Helena sich innerlich auf mehr vorbereitete, zog er plötzlich seine Hände zurück.

„Wie lange geht das schon so?“ Aldens Stimme war ruhig, fast sanft.

„Ich... Ich weiß es nicht genau“, antwortete Helena leise, ihre Stimme zögerlich und unsicher.

Ein Arzt hatte ihr erklärt, dass es sich um etwas handelte, das nicht mit Medikamenten zu heilen war – es stammte aus ihrem Innersten, saß tief in ihrem Geist und war dort fest verwurzelt.

Alden stieß ein leises, spöttisches Lachen aus. „Die Familie Simpson hält es also für einen guten Tausch – eine wie du gegen einen Krüppel wie mich.“

Helena brachte kein Wort heraus. Stattdessen klammerte sie sich fester an ihr Kleid, während sich die Angst in ihrer Brust bedrohlich ausbreitete.

Wollte Alden die Ehe etwa auflösen? Wenn er die Hochzeit jetzt absagte – was würde dann aus ihrem Vater? Die Familie Simpson hatte es deutlich gemacht: Ohne Ehe gibt es keine Hilfe. Und vielleicht würde sie ihren Vater dann nie wiedersehen.

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Neueste Veröffentlichung: Kapitel 65 Was, Wenn Ich Es Ernst Gemeint Hätte   Heute00:03
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