Annika hatte immer gespürt, dass in ihr mehr schlummerte, als sie sich je zuzugeben getraut hatte. Sie war erfolgreich, zielstrebig und hatte ihr Leben im Griff – zumindest dachte sie das. Doch tief in ihrem Inneren brannte eine Sehnsucht nach etwas, das sie nicht in Worte fassen konnte.
Eines Abends, nach einem besonders ermüdenden Arbeitstag, stolperte sie in ein kleines Café abseits der belebten Straßen der Stadt. Dort hing eine Anzeige an der Wand: „Suchst du nach einer anderen Art von Kontrolle? Ein Abend, der deine Grenzen testet? Melde dich bei mir. A."
Annika konnte nicht erklären, warum sie die Worte wie ein Magnet anzogen. Doch noch in derselben Nacht schrieb sie die angegebene Nummer an – eine Entscheidung, die ihr Leben für immer verändern sollte.
Fesseln der Sehnsucht Bd.1 - Der erste Schritt
Der Treffpunkt war ein unscheinbares Gebäude in einer ruhigen Seitenstraße. Annika war nervös, doch etwas in ihr wollte nicht zurückweichen. Sie trug ein schwarzes Kleid, schlicht, aber elegant, und fühlte, wie die Kälte der Nacht ihre bloßen Arme streifte.
Die Tür öffnete sich leise, bevor sie klopfen konnte. Ein Mann trat heraus, groß, breit gebaut, mit einem Gesicht, das ebenso streng wie einladend wirkte. „Du bist pünktlich," sagte er nur und trat zur Seite, um sie hereinzulassen.
Der Raum war minimalistisch eingerichtet, mit dunklen Wänden und spärlicher Beleuchtung. In der Mitte stand ein massiver Holztisch, daneben ein Stuhl, auf dem eine Mappe lag.
„Setz dich," befahl der Mann, dessen Präsenz den Raum ausfüllte. Seine Stimme war ruhig, doch sie ließ keinen Widerspruch zu.
Annika gehorchte, ihre Hände ruhten nervös in ihrem Schoß. Der Mann setzte sich ihr gegenüber, schlug die Mappe auf und zog ein Blatt Papier heraus.
„Bevor wir beginnen, gibt es Regeln. Alles, was hier passiert, basiert auf Konsens und Respekt. Du hast jederzeit die Kontrolle. Dein Wort ist das letzte. Sag mir: Bist du bereit, diese Welt zu betreten?"
Annika nickte, zögerte kurz, und sprach dann mit fester Stimme: „Ja, ich bin bereit."
Er lächelte, ein Hauch von Zufriedenheit in seinem Blick. „Gut. Du kannst mich Alexander nennen. Heute werden wir die Grundlagen legen – und sehen, ob du wirklich bereit bist."